Die Entscheidung für die Geothermie am 22.03.2012 im
Marktgemeinderat darf man sehr wohl historisch nennen. Vielleicht kann man sie
mit der vom Oktober 1894 vergleichen, als von der Gemeinde in der Maxlmühle ein
Wasserkraftwerk errichtet wurde. Übrigens das erste im gesamten Oberland. Damit
Holzkirchen im hellen Licht erstrahlen konnte, mussten die damaligen Räte
sicherlich auch einige Hürden überwinden. Ähnlich ging es auch dem aktuellen
Marktgemeinderat. Viele Jahre wurde geplant
und gerechnet. Nun stand ein Projekt zur Entscheidung an, das ohne den
Weitblick von Josef Höss und dem letzten Gemeinderat nie so weit gekommen wäre.
Darf man den Aussagen der Spezialisten glauben, ist dies ein
Vorhaben, dessen Erfolgsaussicht äußerst positive bewertet wird. Wie der
Geologe Dr. Schubert ausführte, ist das Holzkirchener Projekt ausgezeichnet
vorbereitet. Das Wissen über die Beschaffenheit der Erde in dieser Tiefe ist,
nicht zuletzt durch die Durchführung einer 3D-Seismik Untersuchung, groß.
Außerdem profitieren wir von den Erfahrungen und auch Problemen bisherigen
Projekte in anderen Gemeinden. Dennoch, das
Tiefbohren ist eine gefahrengeneigte Tätigkeit. Daher sollen Risiken, soweit
als möglich, mit einer Versicherung abgedeckt werden.
Wir haben uns auch mit der finanziellen Seite eingehend
beschäftigt. Die Berechnungen von Herrn Dr. Reif wurden ausführlich analysiert
und einem Stresstest unterzogen. Dies hat gezeigt, dass auch bei einem Zusammentreffen
mehrerer negativer Faktoren das Projekt gemeistert werden kann. Für die CSU
Fraktion kann ich sagen, das wir alles getan haben, um alle notwendigen Informationen einzuholen und diese unvoreingenommen
zu bewerten.
Auch wenn wir für die
Weiterführung dieses Projektes gestimmt haben, bleiben uns viele Hausaufgaben zu erledigen. Dennoch
glaube ich, wir befinden uns auf dem richtigen Weg. Wir haben die Möglichkeit in
Holzkirchen zu einem großen Teil an der Energiewende mitzuarbeiten und unseren
Bürgern künftig Strom und Wärme zur Verfügung zu stellen. Es zahlt sich aus,
dass wir mit den Gemeindewerken ein gut funktionierendes Kommunalunternehmen haben. Vor allem, das schon weit verzweigte Fernwärmenetz hilft uns die Ziele
der Versorgung der Bürger zu verwirklichen. Die Verwirklichung des Projekts
verlangt aber Sparsamkeit und eine starke Ausgabendisziplin. Das hohe Tempo an
Investitionen, wie es die Holzkirchner in den letzten Jahren gewohnt waren,
kann für die nächste Zeit so nicht weitergeführt werden. Dennoch können alle
wichtigen Aufgaben (Kinderbetreuung, Schule, Feuerwehr, Straßenbau usw.) im
vollen Umfang durchgeführt werden. Es ist wie im privaten Haushalt. Wenn man
sich etwas Besonderes leisten will, muss man eine gewisse Zeit sparen. Ich
glaube die Holzkirchner Bürgerinnen und Bürgern sind dazu bereit, da man in Gesprächen merkt, wie sehr Ihnen das
Geothermie Projekt am Herzen liegt.
Auch wenn dies sicher eine der schwerwiegendste Entscheidung ist,
die wir je im Gemeinderat zu treffen hatten, so sind wir überzeugt,, eine zukunftsweisende
Entscheidung zum Wohle der Bürger getroffen zu haben.
Bernd Weinmann jun.
Für die Fraktion der CSU im Marktgemeinderat
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